Montag, 27. Februar 2012

Acht-Klassarbeit meiner Nichte Jule

Vor gut einem Jahr fragte mich meine Nichte Jule, ob ich ihr behilflich sein möchte bei Ihre Acht-Klassarbeit, diese Aufgabe bekommen die Walddorfschüler in der achten Klasse. Sie müssen sich ein Thema aussuchen mit dem sie sich fast ein Jahr beschäftigen und darüber recherchieren und lernen. Daraus entsteht dann eine richtige Facharbeit.

Jule hat sich für das Thema "Naturkosmetik" entschieden und schon viele Ideen und Pläne für die Ausarbeitung geschmiedet.
Zuerst informierte sie sich darüber, was denn der Begriff Naturkosmetik überhaupt bedeutet (Auszug aus der Facharbeit):


Einleitung
Wie ich auf mein Thema kam:
Da ich zur Zeit selber viel Kosmetik benutze und es mich interessiert, was für Pflanzen meine Kosmetik enthält, habe ich mich entschieden das Thema Pflanzenkosmetik zu nehmen.
Doch anfangs dachte ich, Naturkosmetik sei das gleiche wie Pflanzenkosmetik, doch es gibt Unterschiede.
Der Begriff Naturkosmetik ist in Deutschland nicht geschützt, d.h. eigentlich kann jeder Hersteller seine Kosmetik als Naturkosmetik bezeichnen, obwohl dort Stoffe enthalten sind, die laut dem Naturkosmetikverband dort nicht hineingehören.
Diese oft chemischen Stoffe können Krankheiten verursachen.
Der BDHI-Standard (Bund-Deutscher-Naturkosmetik), fordert folgende Kriterien:

1. Pflanzliche Rohstoffe
Pflanzliche Rohstoffe müssen aus zertifiziertem, ökologischem Ausgangsmaterial stammen, soweit sie aus Pflanzen bestehen oder gewonnen wurden. Verbindlich sind diesbezüglich die in Anlage 1 enthaltenen Definitionen und Einschränkungen.
Zertifizierung bedeutet, dass nachgewiesen und bescheinigt wird, dass die Rohstoffe ohne Gift angebaut und gelagert werden.
2. Tierische Rohstoffe und Tierschutz
Tierische Rohstoffe
Der Einsatz von Stoffen, die von Tieren produziert werden (z.B. Milch, Honig), ist gestattet. Der Einsatz von Rohstoffen aus toten Wirbeltieren (z.B. Emuöl, Nerzöl, Murmeltierfett, tierische Fette, Collagen und Frischzellen) ist nicht gestattet.
Tierversuche und Endprodukte
Weder bei der Herstellung noch bei der Entwicklung oder Prüfung der Endprodukte dürfen Tierversuche durchgeführt oder in Auftrag gegeben werden.
Tierversuche und Rohstoffe
Rohstoffe, die vor dem 01.01.1998 noch nicht im Markt vorhanden waren, dürfen nur dann verwendet werden, wenn sie nicht im Tierversuch getestet worden sind. Außer Betracht bleiben hierbei Tierversuche, die durch Dritte durchgeführt wurden, die weder im Auftrag noch auf Veranlassung des Auftraggebers gehandelt haben, noch mit diesen gesellschaftsrechtlich verbunden sind.
2
3. Mineralische Rohstoffe
Der Einsatz anorganischer und mineralischer Salze, Säuren und Laugen (z.B. Magnesiumsulfat, Natriumchlorid) ist grundsätzlich gestattet. (Ausnahmen siehe Punkt 5)
4. Erlaubte Herstellungsprozesse
Für die Herstellung von Naturkosmetika sind neben physikalischen Verfahren einschließlich der Extraktion mit Wasser, pflanzlichem Alkohol, Kohlensäure, pflanzlichen Fetten und Ölen sowie hieraus gewonnenem Glycerin auch enzymatische und mikrobiologische Verfahren zulässig, wie sie in der Natur vorkommen.
Daneben dürfen Stoffe aus Naturstoffen wie Fette, Öle und Wachse, Zucker, Stärke, Cellulose, Eiweiße, Polysaccharide, Vitamine mittels Hydrolyse, Hydrierung, Veresterung oder sonstigen Spaltungen und Kondensationen gewonnen werden.
5. Nicht erlaubte Stoffe
Stoffe aus den folgenden Stoffgruppen dürfen nicht verwendet werden: – organisch-synthetische Farbstoffe
– synthetische Duftstoffe
– ethoxilierte Rohstoffe

– Silikone
– Paraffine und andere Erdölprodukte

6. Konservierung
Zum Zwecke des Verbraucherschutzes können erforderlichenfalls die folgenden naturidentischen Konservierungsmittel verwendet werden:
– Benzoesäure und ihre Salze
– Salicylsäure und ihre Salze

– Sorbinsäure und ihre Salze – Benzylalkohol
Beim Einsatz dieser Konservierungsstoffe ist der Zusatz:"Konserviert mit ... [Name des Konservierungsstoffes]" erforderlich.
7. Riechstoffe
Zugelassen sind natürliche Riechstoffe, die der ISO Norm 9235 entsprechen. Außerdem können biotechnologisch gewonnene Riechstoffe verwendet werden.
8. Radioaktive Bestrahlung
Die Behandlung von pflanzlichen und tierischen Rohstoffen und der Endprodukte mit ionisierenden Strahlen ist nicht zulässig.
(Quelle: http://www.kontrollierte-naturkosmetik.de/richtlinie.htm)

Nun war sie schon ein wenig erstaunt, denn dass die Richtlinien so streng oder sogar bei anderen Labels wie Natrue zum Teil noch strenger sind, hätte sie nicht vermutet. Ihr Ergeiz war geweckt und sie entschied sich nun eine kleine Kosmetikserie für sich und Ihre Familie zu entwickeln. Jule überlegte welche Kosmetik in Ihrer Familie benötigt werden könnte, da sie und ihr ein Jahr älterer Bruder mit den üblichen pupertären Hautproblemen zu kämpfen hatten, war klar eine Serie für Teenager musste her. Dann war da noch der ganz kleine Bruder (2 Jahre), der im Entdecker-Alter kleiner Stürze erlitt und deshalb bestimmt mit einem Wundbalsam gut versorgt wäre. Auch die Mama meldete Bedarf an und so entstand eine richtige Kosmetikserie:


  • Ringelblume Creme für empfindliche Haut
  • Johanniskraut-Ringelblumen Wund-und Heilsalbe
  • Lavendel Insektenstich-Roll On
  • Melissen Creme für trockene und spröde Haut
  • Creme für fette und unreine Haut
  • Lavendel Nachtcreme
  • Pflegeserie für Teenager mit einem Gesichtswasser und einem Anti-Pickel Roll On auf Salbei Basis.
  • stimmungsaufhellendes Johanniskraut Massageöl für die dunkle Jahreszeit, welches  sie Lichtblick nennen möchte
Nun musste Jule im letzten Frühjahr dann verschiedene Pflanzen, welche Sie für die Herstellung von Mazeraten und Tinkturen benötigte, im hauseigenen Kräutergarten anpflanzen:
Melisse, Lavendel, Ringelblume und Salbei wurden ausgesät bzw. vermehrt. Johanniskraut gibt es in den dörflichen Wiesen in ihrer Umgebung genügend.

Auszug aus der Facharbeit: 
Um Öle und Tinkturen welche die Basis für alle Rezepturen bilden, herzustellen, musste ich wie folgt vorgehen:
Bei der Herstellung des Ölauszugs habe ich die Pflanzen zerkleinert und in saubere Glasgefäße gefüllt, die ich vorher auskochen musste, um sie keimfrei zu machen. Dann füllte ich die Gläser mit den entsprechenden Pflanzen und stampfte sie leicht auf den Glasboden, nun kam das Sonnenblumenöl hinzu, wobei ich darauf achten musste, dass alle Pflanzenteile von Öl bedeckt waren, da sonst eine Koservierung nicht gelingt.
Dies habe ich ca. 14 - 28 Tage, je nach Sorte, in der Sonne stehen lassen.
Nach dieser Zeit nahm ich ein sauberes Glas und einen Kaffeefilter und goss das Öl durch den Filter in das Glas, nun war mein Öl fertig.

Zur Herstellung der Tinkturen benötigte ich, die entsprechenden zerkleinerten Pflanzen, ein Glas und 70% igen Weingeist.
Auch hier mussten die Pflanzen zerkleinert werden, ich drückte sie auf den Glasboden und goss Alkohol darüber, bis alle Pflanzenteile bedeckt waren.
 

Dies ließ ich ca. 3 Wochen stehen und füllte es anschließend mit einem Kaffeefilter in ein anderes Glas.


Jule ruhte sich nun aber nicht einfach aus, sie fragte mich ob sie ein Basisseminar über Aromapflege bei mir besuchen kann. Tatsächlich bot sich dann im Juli 2011 die Gelegenheit dazu und Jule lernte im Seminar viel über die ätherischen Öle, ihren Gewinnung, die Qualität und die Einsatzmöglichkeiten. Ausserdem besuchte sie mit mir und den anderen Teilnehmerinnen den großen Heil- und Arzneikräutergarten von Apotheker Dr. Potemba in Türkismühle.

Im Herbst dann war es soweit und Jule begann mit der Herstellung Ihrer Kosmetikserie.  

 Die Zutaten müssen abgewogen und gemessen werden

Die Sheabutter muss schonend bei höchstens 35 ° C im Wasserbad geschmolzen werden

Nun wird die Sheabutter schön cremig mit dem Rührgerät geschlagen

Nachdem die ätherischen Öle und das Basisöl in die Sheabutter eingerührt wurde, kann sie in saubere Tiegel abgefüllt werden

Anti-Pickel Roll-on

Zu jeder Creme haben wir eine kleine Probe mit abgefüllt



Auszug aus der Facharbeit:

Melissen Creme
Nun konnte ich mit der Herstellung meiner Kosmetik beginnen, ich begann mit einer Melissen Creme (gegen trockene und spröde Haut).
Dazu brauchte ich meinen Melissen Ölauszug, Sheabutter, ätherisches Melissen- und Rosengeranien Öl. Da Hygiene bei der Herstellung der Kosmetik eine große Rolle spielt achtete ich sehr auf sauberes arbeiten. Zu erst musste ich die Sheabutter in einem Wasserbad in ca. 35°C schmelzen. Sheabutter sollte nicht heißer werden, da sie sonst später stark krümelt.


Nun füllte ich 10 ml Melissenölauszug und 40 g Sheabutter in einen Messbecher und verrührte dies sorgfältig. Danach tropfte ich je 2 Tropfen ätherisches Melissen- und Rosengeranien Öl hinzu, dies verrührte ich nochmals und füllte alles in eine Cremedose.

Lavendel Creme
Um eine Lavendel Creme (Nachtcreme für müde Haut) zu mischen brauchte ich meinen Lavendel Ölauszug, Sheabutter, ätherisches Lavendel fein, Mandarine rot und Melissen Öl.
Da die Sheabutter noch flüssig war konnte ich sie direkt verarbeiten stellten sie aber danach wieder in warmes Wasser, ich schlugen sie nochmals um sicher zu gehen das sie nicht klumpig war, dann füllte ich 10 ml Lavendel Ölauszug und 40 g Sheabutter in einen Messbecher und rührte dies sorgfältig durch.
Nun kamen noch, 2 Tropfen ätherisches Lavendelöl fein, 2 Topfen ätherisches Mandarinenöl, rot und 2 Tropfen ätherisches Melissen Öl hinzu, dies vermischte ich nochmals und füllte alles in eine Cremedose. 


Ringelblumen Creme
Für die Ringelblumen Creme (gegen empfindliche Haut) brauchte ich meinen Ringelblumen Ölauszug, Sheabutter, ätherisches Rosenöl 10%, ätherisches Neroliöl (Orangeblütenöl) 10% und Irisöl 1%. Da ich die Sheabutter in warmes Wasser gestellt habe, konnte ich sie wider direkt verarbeiten.
Nun gab ich 10 ml Ringelblumen Ölauszug und 40 g Sheabutter in einen Messbecher und verrührte dies.
Dazu kamen noch 2 Tropfen ätherisches Rosenöl 10%, 2 Tropfen ätherisches Neroliöl 10% und 2 Tropfen ätherisches Irisöl 1%.
Nachdem ich die vermischt hatte füllte ich alles in Cremedosen.

Johanniskraut-Ringelblumen Salbe
Zur Herstellung der Johanniskraut-Ringelblumen Salbe (Wund-und Heilsalbe), benötigte ich meinen Johanniskraut- und Ringelblumen Ölauszug, Sheabutter, ätherisches Lavendelöl fein, ätherisches Teebaumöl, ätherisches Rosenöl und ätherisches Kamillenöl blau.
Erst verrührte ich 30 g Sheabutter mit 10 ml Johanniskraut Ölauszug und 10 ml Ringelblumen Ölauszug als alles vermischt war kamen noch 4 Tropfen ätherisches Lavendelöl fein, 2 Tropfen ätherisches Teebaumöl, 2 Tropfen ätherisches Rosenöl und 1 Tropfen Kamillenöl blau dazu.
Dies füllte ich in eine Cremedose.

Salbei Creme
Zur Herstellung der Salbei Creme (gegen fette und unreine Haut), benötigte ich meinen Salbei Ölauszug, Sheabutter, ätherisches Teebaum Lavendel fein und Salbei Öle.
Als erstes stellten wir die Sheabutter in das Wasserbad damit sie nicht hart wird, nun füllte ich 10 ml des Ölauszuges in den Messbecher und fügten 40 g Sheabutter hinzu, dies vermischte ich sorgfältig und rührten 2 Tropfen ätherisches Teebaumöl, 2 Tropfen ätherisches Lavendelöl, fein und 1 Tropfen ätherisches Salbeiöl (kleinblättrig= ketonarm) unter.
Dies füllte ich in eine Cremedose. 


Melissen Insektenstich Roll-On
Um eine Melissen Insektenstich Roll-On herzustellen brauchte ich meine Melissen Tinktur, eine Roll-On Stift und ätherisches Lavendelöl fein.
Einen Melissen Insektenstich Roll-On herzustellen ist recht einfach, ich musste nur 10 ml Melissen Tinktur in den Roll-On Stift füllen und 10 Tropfen ätherisches Lavendelöl fein hinzufügen.
Vor Gebrauch muss der Roll-On gut geschüttelt werden! 



Anti-Pickel Roll-On
Hierfür brauchte ich meine Salbei Tinktur, einen Roll-On Stift und ätherisches Teebaumöl, ätherisches Lavendelöl fein, ätherisches Rosengeranienöl und ätherisches Rosenöl 10%. Nun musste ich 10 ml Salbei Tinktur in den Roll-On Stift füllen und 3 Tropfen ätherisches Teebaumöl, 3 Tropfen ätherisches Lavendelöl fein, ätherisches Rosengeranienöl und 1 Tropfen Rosenöl 10% hinzugeben.
Dies musste nur noch gut geschüttelt werden.
Vor Gebrauch muss der Roll-On Stift gut geschüttelt werden!


Johanniskraut Massageöl “Lichtblick“
Zur Herstellung eines Johanniskraut Massageöls (stimmungsaufhellend, beruhigend, ausgleichend) benötigte ich meinen Johanniskraut Ölauszug, eine dunkle 50 ml Flasche, ätherisches Bergamotteöl, ätherisches Neroliöl, ätherisches Lavendelöl fein und
ätherisches Petit Grain Öl. 

Erst füllte ich die Flasche mit 50 ml Johanniskraut Ölauszug auf, nun kamen noch 4 Tropfen ätherisches Bergamottöl, 3 Tropfen ätherisches Neroliöl, 2 Tropfen ätherisches Lavendelöl fein und 2 Tropfen ätherisches Petit Grain Öl hinzu.
Dies musste ich kräftig schütteln damit sich alles gut vermischt. 


Pfefferminz-Salbei Feuchtigkeitsspray
Für mein Pfefferminz-Salbei Feuchtigkeitsspray benötigte ich Pfefferminzhydrolat (wirkt erfrischend und zusammenziehend), Salbeitinktur, eine Sprühflasche, ätherisches Bergamotteöl, ätherisches Sandelholzöl und ätherisches Lavendelöl fein.
Als erstes füllte ich 45 ml Pfefferminzhydrolat und 5 ml Salbeitinktur in die Sprühflasche, nun kamen noch 1 Tropfen ätherisches Bergamotteöl,1 Tropfen ätherisches Sandelholzöl und 2 Tropfen ätherisches Lavendelöl fein hinzu.

Auch dies musste ich gut schütteln

Jule hat zu den einzelnen Pflanzen, die sie angebaut hat eine Zeichnung erstellt:









 Zum Abschluß ihrer Facharbeit musste Jule in der Schule vor großem Publikum (Eltern, Lehrern, Mitschülern) einen Vortrag über ihre Arbeit halten. Sie bereitete eine Powerpoint Präsentation vor, gestaltete eine Präsentationstisch mit Ihrer Kosmetikserie und erklärte den Zuschauern ihre Idee.
Der Vortrag war ein großer Erfolg!!!


Mittlerweile ist die Nachfrage in Jules Familie ziemlich groß, sogar der große Bruder hat mal so nebenbei nach dem "Stift für die Pickel" gefragt :-)))


Montag, 6. Februar 2012

Newsletter 01/2012

Aktuelle Seminartermine:

23. Februar Konzeptarbeit Aromapflege
24. Februar Ätherische Öle in der Palliativ- und Hospizpflege
27. - 29. Februar Intensiv-Seminar Aromapflege für Palliativfachkräfte

02. März Ätherische Öle bei demenziell Erkrankten - Aromapflege im Jahreskreislauf
19. - 20. März Basisseminar Aromapflege
23. - 24. März Duftkommunikation mit Christine Lamontain

Zusatztermine für die Seminare Aroma-Ganzkörper-Massage und Basisöle und Mazerate:

26. - 28. März  und 30. Mai - 01. Juni 2012
Aroma-Ganzkörper-Massage (Neu 3 Tage intensiv in einer kleinen Gruppe mit höchsten 6 Teilnehmer(innen) die Aromamassage erlernen und erleben)

09. Mai 2012
Basisöle & Mazerate - lernen sie die wertvollen Pflanzenöle in ihrer ganzen Vielfalt kennen. In diesem Seminar erfahren Sie wie Pflanzenöle unser Leben bereichern, unsere Gesundheit unterstützen und eine wundervolle Hautpflege bieten. Fast 20 Öle werden vorgestellt, angeschaut, probiert und einmassiert.


Ausserdem möchte ich schon auf den Jubiläums-Workshop 10 Jahre Vivere-Aromapflege am 10. - 11. November hinweisen.

Neue Seminarthemen im Herbst:
  • Aromapflege und Demenz
  • Vom Stress zur Stille - duftende Entspannung für die Seele
  • Workshop - Rührküche, Cremes, Bodymousse und vieles mehr selbst herstellen

Umfrage
Welche Themen müssten in einem Aromatherapie Buch für die Alten- und Palliativpflege behandelt werden?

Ihr könnt hier im Kommentar Feld Eure Wünsche äußern, oder per Mail: sabrinaherber.vivere@googlemail.com oder auf Facebook


Bio-Fach Nürnberg
Am 17. - 18. Februar werde ich auf der Bio-Fach in Nürnberg sein, um mich über die aktuellen Trends und Informationen rund um die ätherischen Öle und die Naturkosmetik zu informieren. Ich werde dann darüber berichten.



Neue ViVere-Duftmischungen im Shop

Seelenbalsam
eine Mischung aus fruchtiger Orange, süßer Vanille und balsamischem Weihrauch. Zum Entspannenloslassen, abschalten und fallen lassen.
Diese Mischung ist auf Wunsch einer Palliativpflegekraft entstanden - sie soll Entspannung und Wohlbefinden für Schwerkranke und Chemo-Patienten unter der Therapie bringen. Nach einigen Wochen ist die Rückmeldung auf Station mehr als positiv und die Patienten wünschen sich "ihr Seelenbalsam" in der Duftlampe.

Selbstverständlich ist diese Mischung für alle Menschen, die sich im Alltag Entspannung und Ruhe wünschen und einfach abschalten möchten.


Active
Konzentrationsfördernde Mischung - auch für aktivierende Beschäftigung im Pflegeheim, fördert die Konzentration auch bei der Büroarbeit, den Hausaufgaben (bei Jugendlichen), oder im Nachtdienst

Bewährt in der Altenpflege und der Betreuung dementer Menschen

Cool Breath 
Erfrischende Mischung aus Pfefferminze, Zitrone, Cardamom u.a.
belebend, erfrischend, klärend, kühl




Viele Tipps, Neuigkeiten und Rezepturen rund um die Aromapflege fast täglich auf meinem Facebook Profil


Mittwoch, 1. Februar 2012

Das soll einer noch verstehen?

Eliane hat mir vor einiger Zeit schon davon erzählt, dass es wieder neue Bestimmungen für die Kennzeichnung ätherischer Öle gibt. Heute schreibt sie auch darüber in ihrem Blog.
Nun möchte ich in meinem Blog auch darüber berichten, um das Thema möglichst breit zu streuen.

Ätherische Ölfläschleins sahen ja schon seit einigen Jahren eher nach Chemikalien aus, als nach wunderbaren Düften, welche uns die Natur freundlicherweise zu Verfügung stellt. Bisher waren die Etiketten mit der Aufschrift R65 („Gesundheitsschädlich: Kann beim Verschlucken Lungenschäden verursachen“) gekennzeichnet, nun ist eine weitere Verschärfung der Etikettierung in Kraft getreten. Die "neue" Kennzeichnung lautet nun H304 was bedeutet: Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein.

Es wird immer schwieriger den Menschen zu erklären, dass es sich bei ätherischen Ölen nicht um gefährliche Chemikalien und Substanzen handelt, sondern um ein Naturprodukt, welches richtig angewandt ein so wertvoller Begleiter in allen Lebensbereichen und Helfer in kleinen und großen Nöten sein kann. 
Ganz klar sollte sein, dass ätherische Öle nachweisbare (mittlerweile sogar durch viele nationale und internationale Studien belegte) Wirkungen im pflegerischen und therapeutischen Bereich, haben - aber wie man auch wissen sollte, haben alle Dinge mit einer Wirkung evtl. bei unsachgemäßem Gebrauch, auch "unerwünschte" Wirkungen. 

Was mich in besonderem Maße ärgert, ist dass "Duftöle" und "Parfumöle", sowie minderwertige "Billigöle" meist nicht gesondert gekennzeichnet sind und somit um ein vielfaches harmloser für den Endverbraucher aussehen! 
Was das Einatmen von solchen Ölen aber bewirken kann, über diese Ausmaße sind sich viele Menschen nicht bewusst:


Eines der ersten Themen in meinem Basisseminar Aromapflege ist das Riechen.

Wie funktioniert "riechen"?
Kleinste Duftmolekühle lösen sich aus Pflanzen, ätherischem Öl oder Duftkerzen und werden beim einatmen eingesogen. Je tiefer wir einatmen, desto besser können wir einen Duft wahrnehmen. Im oberen Teil der Nase befindet sich die Riechschleimhaut, diese besteht aus Gehirnzellen!!! Vereinfacht könnte man sagen, ein Teil unseres Gehirns befindet sich in der Nase.

In dieser Riechschleimhaut befinden sich Millionen von Riechzellen (Nervenzellen). Diese erneuern sich alle 30-40 Tage. Jede dieser Riechzellen besitzt zudem noch 6 - 8 Flimmerhärchen, diese registrieren jedes Duftmolekül, welches eingeatmet wird. Dies funktioniert wie bei einem Schlüssel, der nur in ein bestimmtes Schloß passt (Schlüssel-Schloß-Prinzip). Die Riechzellen erkennen sogar den Duft von Vanillin in einer Konzentration von 0,00000002 Gramm pro Kubikzentimeter in der Luft. Jedes Duftmolekül löst, wenn es seinen passenden Rezeptor gefunden hat, einen Nervenimpuls aus. Dieser wird innerhalb von Bruchteilen von Sekunden an unser limbisches System (welches der älteste Teil des Gehirns ist) weitergeleitet.
Im limbischen System werden unsere Erinnerungen gespeichert, deshalb werden z.B. beim Riechen bestimmter Düfte blitzschnell Erinnerungen z.B. an Weihnachten oder die Kindheit, wachgerufen. In diesem Bereich des Gehirns werden dann Botenstoffe ausgeschüttet, wie z.B. Endorphin, Encephalin, Serotonin, Adrenalin usw., diese wiederrum beeinflussen unsere Stimmung, den Schlaf-Wach-Rhytmus, den Hormonhaushalt, das Schmerzempfinden, sexuelle Lust und Unlust usw.

So nun aber....eigentlich wollte ich darauf hinaus, dass selbst beim Riechen Duftstoffe in unseren Körper gelangen. Vielen Menschen ist es nicht bewusst, dass auch die Duftmoleküle der Duftkerzen (in der Regel sind diese synthetisch beduftet) beim Einatmen in unseren Körper gelangen. Diese wiederum müssen verstoffwechselt werden. Bei synthetischen oder pestizid belasteten Düften kann es passieren, dass der Körper diese nicht verstoffwechseln kann und einlagert z.B. im Unterhautfettgewebe oder in den Organen. Das ist bedenklich, weil man bis heute noch keine gesicherten Erkenntnisse hat, welche gesundheitlichen Probleme dadurch ausgelöst werden können.

Es ist also immer sinnvoll auf qualitativ hochwertige ätherische Öle zurückzugreifen und sich nicht von den so irreführenden und "gefährlich" aussehenden Etiketten, verunsichern zu lassen!!!

Denn auch harmlose Kochzutaten wie Salz oder Muskatnuss können tödlich sein, ohne dass es auf der Verpackung ersichtlich ist.


Ich würde Euch bitten folgende Petition zu unterzeichnen:

www.culumnatura-naturkosmetik.com

Es wäre toll, wenn sich möglichst viele Menschen daran beteiligen, denn nur gemeinsam sind wir stark und können dazu beitragen, dass uns die wundervollen ätherischen Öle weiterhin uneingeschränkt erhalten bleiben.

"Ätherische Öle sind keine Wundermittel, aber sie sind wunderbare Mittel"